Diagnose: Vogelhalterlunge?!

Vogelhalterlunge

Die Vogelhalterlunge ist eine Lungenkrankheit, die beim Einatmen proteinartiger, tierischer Antigene beim Umgang mit Tauben, Papageien und andere Vogelarten entsteht. Weil besonders Menschen mit regelmäßigen Kontakt zu Vögel an dieser Krankheit leiden, kam der Name Vogelhalterlunge ins Spiel.

Da geht man als Vogelhalter mal zum Arzt und lässt einen Check machen, plaudert mit Frau Doktor etwas, unter anderem über die Wellensittiche im Wohnzimmer, und dann kommt die Frage „Atmen Sie häufig schwer?“. Beantwortet man die Frage mit „Ja“, schickt einen der Arzt umgehend zum Röntgen der Lunge…garantiert.

Was ist eine Vogelhalterlunge?

Die Vogelhalterlunge, oft auch als Taubenzüchterkrankheit und/oder Vogelzüchterlunge bezeichnet, ist eine Entzündung der Lungenbläschen – in der medizinischen Fachsprache heißt das exogene allergische Alveolitis. Anders als bei Heuschnupfen zeigen sich die Symptome nach einigen Stunden.

Die Lungenbläschen (Alveolen) bilden die Endpunkte der Lunge, in ihnen findet der Gasaustausch statt. Kurz gesagt, ohne Lungenluftbläschen könnte der Mensch nicht leben. Bei einer Vogelhalterlunge entsteht eine allergische Reaktion durch Einatmen von tierischen Eiweiße. Diese kommen im Federstaubes und im Kot der Vögel (Wellensittiche, Tauben, Enten Hühner usw.) vor. Wer Federbetten und Kopfkissen mit Federn verwendet, erhöht das Risiko an einer Erkrankung einer Vogelhalterlunge.
Man findet die exogen-allergische Alveolitis als akute Form, die sich mit grippeähnlichen Beschwerden einige Stunden nach Kontakt mit Vögel, dem Allergen äußert. Eine Vogelhalterlunge kann aber auch als schleichend-chronische Form auftreten. Letzteren Punkt vermutet meine Ärztin bei mir, schließlich lebe ich seit Jahren mit meinen Wellensittichen im Wohnzimmer.

Vogelzüchterlunge - allergische Reaktion der Lunge

Symptome der allergischen Reaktion

Die Krankheitssymptome einer Vogelhalterlunge ähneln den Beschwerden einer Lungenentzündung. Atembeschwerden, starker Husten begleitet von Fieber und Schüttelfrost sind bei einer akuten Form nicht selten. Bei einem chronischen schleichenden Verlauf kommt ein ständiges Krankheitsgefühl, Gewichtsabnahme (hätte ich gern) und nachlassende Belastbarkeit hinzu. Genau so etwas möchte man natürlich hören, wenn Wellensittiche zu den Lieblingstieren gehören. Vor allem wenn die Ärzte dann Ausholen und mögliche Folgen wie Lungenfibrose, d.h. einer Vernarbungserkrankung der Lunge, und Mitleidenschaft des Herzens in den Raum werfen. Und das jeder Kontakt mit dem Allergen einen weiteren Entzündungsvorgang auslöst und eine Veränderung im Lungengewebe hervorrufen.

Bei der Erkennung der Vogelhalterlunge hört der Arzt zuerst die Lunge ab, als nächstes wird Blut abgenommen, um Antikörpern gegen das Tierprotein im Körper zu diagnostizieren. Es folgt eine Röntgenaufnahme des Oberkörpers, zeigt diese Veränderungen kann unter Ausschluss anderer Faktoren eine Vogelzüchterlunge vorliegen. Nun steht bei mir, in den nächsten Tagen die Auswertung meiner Untersuchungen. Ich bin auf die Diagnose sehr gespannt, weil sie Auswirkungen auf die Behandlung einer Vogelhalterlunge hat.

Behandlung der Vogelzüchterlunge

Auf die Frage, wie ich mich Vorbeugen bzw. Schützen kann, kam die Antwort: „Sie müssten umgehend ihre Wellensittiche abschaffen und Federbetten und Kopfkissen entfernen“. Geht es noch?! Ich werde doch nicht meine Wellensittiche abschaffen, nur weil meine Lunge allergische Reaktionen zeigt. Ich könnte es gar nicht über das Herz bringen die Vielflieger abzugeben. Lieber ziehe ich in ein Sauerstoffzelt und beobachte weiter wie die Vögel sich amüsieren.
Aber noch habe ich keine Diagnose erhalten, warte auf meinen nächsten Arzttermin und den Befund. Ich werde euch zu diesem Thema auf den laufenden halten.

Anmerkung

Nicht jeder Vogelhalter erkrankt an dieser Krankheit, es ist halt eine Allergie. Wie man sie von Heuschnupfen und/oder der Haut kennt. Werdet bloß nicht verunsichert, nur weil bei euch 2 oder 4 Wellensittiche umher fliegen. Es besteht genauso die Möglichkeit eine allergische Reaktion auf Tomaten oder Handystrahlen zu bekommen. Wer mit seinen Vögel zusammenlebt erhöht jegliche den Faktor daran zu erkranken.

 

Titelbild: University of Minnesota/iStockPhoto

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4 Kommentare
  1. Bee-Josy sagte:

    Ich hatte 2021 das gleich, konnte keine 5m laufen ohne Atemnot, geschweige denn Treppen steigen. Sauerstoffsättigung von 94%. Nach einer Bronchoskopie, Blutentnahme und Ct stand fest das es von unseren Wellis kommt. Die Lungenbläschen waren durch dud entzündung schon fast komplett weiß. Mussten sie dann leider abgeben. Nach der 1. Woche starkes Kortison ging es mir schon deutlich besser. Das Kortison musste ich insgesamt 4 Monate nehmen. Heute 1½ Jahre nach der Diagnose geht es mir wieder gut. Manch mal merke ich noch minimale Einschränkungen aber da kann ich gut mit leben.

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    • Maik sagte:

      Seit ich meine Vögel in einem Vogelzimmer untergebracht habe und viel Lüfte und regelmäßig an der frischen Luft unterwegs bin, haben sich die Symptome nicht weiter verschlimmert. Im Gegenteil meine Lunge ist wieder besser geworden.

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  2. Nicole sagte:

    Hallo Maik, wie ging es weiter, was kam raus? Und was kann man tun um das Allergierisiko bzw Auslöser zu minimieren?
    Reagiere leider auch auf meine Vögel (Rosenköpfchen) allerdings glaube ich mehr auf den einen…

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